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Roman für Kinder: Sag es durch die Bäume. Empfohlen von Fritz Göttler.
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»Menschen, die du liebst, wirst du nie verlieren.«
Ayla und ihre beste Freundin Kiri waren schon immer Baummenschen. Jede von ihnen hat ihren Lieblingsbaum, in dem man sie am ehesten antrifft. Aber nach einem Unfall in ihrer Straße ist Kiri so weit weg, dass Ayla nur noch in ihrer Birke warten kann und sich danach sehnt, wieder mit Kiri zusammen zu sein. Dann taucht eines Morgens ein geheimnisvolles, altmodisches Telefon auf, mitten in den Ästen von Aylas Birke. Wo kommt es plötzlich her? Und warum tauchen Leute auf, die ihre geliebten Menschen anrufen? Vor allem diejenigen, die bereits verstorben sind. Alles, was Ayla will, ist, dass Kiri nach Hause kommt. Und sie wird auf keinen Fall einen Anruf mit diesem Telefon machen.
Alison McGhee erzählt in „Das Telefon in der Birke“ von einem Mädchen, das seine beste Freundin verliert – und vom Geheimnis der menschlichen Kommunikation, über den Tod hinaus.
Vollständige Rezension anzeigen Roman für Kinder: Sag es durch die Bäume. Empfohlen von Fritz Göttler. Augusttage in einem amerikanischen Städtchen, Sommer und Ferien, aber auch eine Zeit des Hoffens und Wartens. Ende des Monats wird Kiri elf, und Ayla, ihre beste Freundin, im gleichen Alter, rechnet fest damit, dass das richtig gefeiert wird, mit Zauberkerzen und einer normalen Kerze, dem „Lebenslicht“. Dass Kiri dann also wieder zurück sein wird. Die beiden leben in der gleichen Straße, mit Gärten und Bäumen, lieben die Natur und sind, so erklären sie selbst, die Hüterinnen der Bäume. Es ist eine Idylle, von der Ayla berichtet, eine sehr heile Welt. Von ihrem Vater und Großvater bekommt sie eine Menge Geduld und Verständnis und Diskretion, auch von den Nachbarn in der Straße. Es werden hier Bäume gepflanzt, jedes Mal, wenn ein Kind geboren wird. Eine Seidenkiefer für Kiri, eine Flussbirke für Ayla – die beiden Bäume gehören zu den Lieblingsbäumen der Autorin Alison McGhee. Die Namen der Figuren im Buch sind von Bäumen abgeleitet, Ayla ist Hebräisch und steht für Eiche, Kiri für den Blauglockenbaum, und Kiris Hund nennt man nur Junie, weil sein richtiger Name zu lang für ihn ist – Juniper, Wacholder. Ayla zählt die Tage, die bleiben bis zu Kiris Geburtstag, und in ihrer Erzählung von dieser sommerlichen Idylle sind von Anfang an Trauer und Verwirrung zu spüren, Verdrängung und Verweigerung. Ein trotziges Nicht-sprechen-Wollen. Was man auf den ersten Seiten ahnt und woran es bald keinen Zweifel mehr gibt: Kiri wird nicht an ihrem Geburtstag zurück sein, sie ist „hinübergegangen“, ist gestorben. Ein Verkehrsunfall, bei einem starken Gewitter, Tornadosirenen dröhnten durch die Straße. Seitdem plagt Ayla ein Albtraum, mit Gewitterwolken und Blitzen. Und sie unterdrückt Gedanken, die der traurigen Realität zu nahe kommen, mit einem gewaltsam wiederholten Lalala . Groß zu träumen, ist hier völlig in Ordnung Um den sanften, aber unerbitterlichen Lernprozess der Augusttage geht es in dem Buch. Wie Ayla langsam Kiris Tod akzeptieren lernt, wird von Alison McGhee mit einer subtilen Mischung von Naivität und Raffinesse erzählt und von Birgitt Kollmann mit spielerischer Leichtigkeit übersetzt. Leben und Tod, menschliche und vegetative Existenz ... Die beiden Mädchen wollten selber Bäume werden, sie haben viel über Bäume gelesen, über deren Kommunikation miteinander, unterirdisch, über die Wurzeln: „Wenn ein Baum Durst hat, schicken die anderen Bäume ihm Wasser … Wenn ein Baum von Insekten angegriffen wird, dann schickt er eine Warnung hinaus, und andere Bäume entwickeln eine Medizin, um die Angreifer zu vertreiben.“ Eines Tages steckt plötzlich ein Telefon in einer Astgabel von Aylas Birke. Ein alter schwarzer Apparat, mit einer Wählscheibe. Ein Gerät also, mit dem manche jungen, mit Handys aufgewachsene Leser und Leserinnen womöglich nichts anfangen können. Es hat kein Anschlusskabel, aber die Menschen in Aylas Straße benutzen es – um mit ihren Toten zu sprechen. Den Anfang macht ein fünfjähriger Bub, dessen heißgeliebter Gecko Herzchen gestorben ist. Dann ein Lieferjunge von Galaxy Pizza, er redet mit seinem Dad, später ein Vater, der mit seinem kleinen Baby kommt und mit dessen toter Mutter spricht. Sie solle sich keine Sorgen machen, er habe alles im Griff. So wird das Buch eine kleine Studie zum menschlichen Sprechen. Führt vor, dass in jedem Gespräch, jedem Dialog etwas Monologisches, etwas Narzisstisches steckt. Dass das Gegenüber, zumal beim Telefonieren, eine ganz eigene Präsenz hat, am Ende eine Projektion ist. Dass beim Sprechen – so die berühmte Formel der Psychoanalyse – der Sender vom Empfänger seine eigene Botschaft in umgekehrter Form wieder empfängt. Eine tote Leitung verbindet mit dem Leben: „Das Telefon wacht und wartet.“ Irgendwann greift auch Ayla zum Hörer.
Augusttage in einem amerikanischen Städtchen, Sommer und Ferien, aber auch eine Zeit des Hoffens und Wartens. Ende des Monats wird Kiri elf, und Ayla, ihre beste Freundin, im gleichen Alter, rechnet fest damit, dass das richtig gefeiert wird, mit Zauberkerzen und einer normalen Kerze, dem „Lebenslicht“. Dass Kiri dann also wieder zurück sein wird. Die beiden leben in der gleichen Straße, mit Gärten und Bäumen, lieben die Natur und sind, so erklären sie selbst, die Hüterinnen der Bäume.
Es ist eine Idylle, von der Ayla berichtet, eine sehr heile Welt. Von ihrem Vater und Großvater bekommt sie eine Menge Geduld und Verständnis und Diskretion, auch von den Nachbarn in der Straße. Es werden hier Bäume gepflanzt, jedes Mal, wenn ein Kind geboren wird. Eine Seidenkiefer für Kiri, eine Flussbirke für Ayla – die beiden Bäume gehören zu den Lieblingsbäumen der Autorin Alison McGhee. Die Namen der Figuren im Buch sind von Bäumen abgeleitet, Ayla ist Hebräisch und steht für Eiche, Kiri für den Blauglockenbaum, und Kiris Hund nennt man nur Junie, weil sein richtiger Name zu lang für ihn ist – Juniper, Wacholder.
Ayla zählt die Tage, die bleiben bis zu Kiris Geburtstag, und in ihrer Erzählung von dieser sommerlichen Idylle sind von Anfang an Trauer und Verwirrung zu spüren, Verdrängung und Verweigerung. Ein trotziges Nicht-sprechen-Wollen. Was man auf den ersten Seiten ahnt und woran es bald keinen Zweifel mehr gibt: Kiri wird nicht an ihrem Geburtstag zurück sein, sie ist „hinübergegangen“, ist gestorben. Ein Verkehrsunfall, bei einem starken Gewitter, Tornadosirenen dröhnten durch die Straße. Seitdem plagt Ayla ein Albtraum, mit Gewitterwolken und Blitzen. Und sie unterdrückt Gedanken, die der traurigen Realität zu nahe kommen, mit einem gewaltsam wiederholten Lalala .
Groß zu träumen, ist hier völlig in Ordnung Um den sanften, aber unerbitterlichen Lernprozess der Augusttage geht es in dem Buch. Wie Ayla langsam Kiris Tod akzeptieren lernt, wird von Alison McGhee mit einer subtilen Mischung von Naivität und Raffinesse erzählt und von Birgitt Kollmann mit spielerischer Leichtigkeit übersetzt. Leben und Tod, menschliche und vegetative Existenz ... Die beiden Mädchen wollten selber Bäume werden, sie haben viel über Bäume gelesen, über deren Kommunikation miteinander, unterirdisch, über die Wurzeln: „Wenn ein Baum Durst hat, schicken die anderen Bäume ihm Wasser … Wenn ein Baum von Insekten angegriffen wird, dann schickt er eine Warnung hinaus, und andere Bäume entwickeln eine Medizin, um die Angreifer zu vertreiben.“
Eines Tages steckt plötzlich ein Telefon in einer Astgabel von Aylas Birke. Ein alter schwarzer Apparat, mit einer Wählscheibe. Ein Gerät also, mit dem manche jungen, mit Handys aufgewachsene Leser und Leserinnen womöglich nichts anfangen können. Es hat kein Anschlusskabel, aber die Menschen in Aylas Straße benutzen es – um mit ihren Toten zu sprechen. Den Anfang macht ein fünfjähriger Bub, dessen heißgeliebter Gecko Herzchen gestorben ist. Dann ein Lieferjunge von Galaxy Pizza, er redet mit seinem Dad, später ein Vater, der mit seinem kleinen Baby kommt und mit dessen toter Mutter spricht. Sie solle sich keine Sorgen machen, er habe alles im Griff.
So wird das Buch eine kleine Studie zum menschlichen Sprechen. Führt vor, dass in jedem Gespräch, jedem Dialog etwas Monologisches, etwas Narzisstisches steckt. Dass das Gegenüber, zumal beim Telefonieren, eine ganz eigene Präsenz hat, am Ende eine Projektion ist. Dass beim Sprechen – so die berühmte Formel der Psychoanalyse – der Sender vom Empfänger seine eigene Botschaft in umgekehrter Form wieder empfängt. Eine tote Leitung verbindet mit dem Leben: „Das Telefon wacht und wartet.“ Irgendwann greift auch Ayla zum Hörer.
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