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Wie politisch ist Wissenschaft? Der kurdische Archäologe Heval Bozbay suchte erfolgreich nach Spuren und Zeugnissen der vergangenen Zivilisation auf dem Territorium der heutigen Türkei. Wegen seiner öffentlichen Kritik am türkischen Kulturminister ist Bozbay seit 2013 von allen archäologischen Grabungen ausgeschlossen. Im Jahr 2016 unterschrieb er den sogenannten „Friedensappell der Akademiker“. Darin riefen über 3.000 Universitätsangehörige die Regierung Erdoğans zur Wiederaufnahme des Friedensprozesses in den kurdischen Krisengebieten auf. Heval Bozbay verlor daraufhin seine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule von Nevsehir. Seitdem sind ihm universitäre Forschung und Lehre in der Türkei untersagt. Im Juli 2021 flüchtete er vor rechten Nationalisten und der Polizei ins Hamburger Exil.
Über den Umgang mit dem kurdischen kulturellen Erbe in der Türkei sprechen Heval Bozbay und Kader Konuk, Professorin für Turkistik an der Universität Duisburg-Essen, mit Wolfgang Krach, Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung.
In Kooperation mit der Körber Stiftung, der Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung und der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte. Eine Veranstaltung in deutscher und türkischer Sprache mit Simultanübersetzung.
Sie können die Veranstaltung live vor Ort im Körber Forum in Hamburg oder digital per Livestream verfolgen. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist erforderlich.
Heval Bozbay ist Archäologe, Schriftsteller und Bürgerrechtsaktivist aus der Türkei. Von 2010 – 2017 studierte er Archäologie an der Universität Istanbul. Da Bozbay den sogenannten „Friedensappell der Akademiker“ unterzeichnete, wurde er per Gesetzesdekret von seiner universitären Stelle in der Türkei entfernt. Er erhielt ein Stipendium der H...Mehr anzeigen
Kader Konuk ist Literatur- und Kulturwissenschaftlerin am Institut für Turkistik der Universität Duisburg-Essen. 2017 gründete sie die Academy in Exile, welches seither 78 gefährdete Wissenschaftler:innen, Kunst- und Medienschaffenden aus 15 verschiedenen Ländern Fellowships zur Wiederaufnahme ihrer Forschung in Essen und Berlin angeboten hat. In die...Mehr anzeigen
Wolfgang Krach begann seine berufliche Laufbahn beim „Donaukurier“ in Ingolstadt, zunächst als Redaktionsvolontär, dann als Rathaus-Reporter. Anschließend studierte er Philosophie an der Hochschule für Philosophie/Philosophische Fakultät S.J. in München. Nach freiberuflicher Tätigkeit bei verschiedenen Nachrichtenagenturen (ddp, AP, Reu...Mehr anzeigen