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  • Max Pechstein: Bild "Die Wolke, Chiemsee" (1947), Version schwarz-goldfarben gerahmt
  • Max Pechstein: Bild "Die Wolke, Chiemsee" (1947), Version schwarz-goldfarben gerahmt
Max Pechstein: Bild "Die Wolke, Chiemsee" (1947), Version schwarz-goldfarben gerahmt
Max Pechstein: Bild "Die Wolke, Chiemsee" (1947), Version schwarz-goldfarben gerahmt

Max Pechstein: Bild "Die Wolke, Chiemsee" (1947), Version schwarz-goldfarben gerahmt

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Beschreibung

Max Pechstein zählt zu den bedeutendsten deutschen Künstlern. Nach Kriegsende wurde er Professor an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin und erlebte in seinem letzten Lebensjahrzehnt zahlreiche Ausstellungen sowie Würdigungen im In- und Ausland. Ein bewegtes Leben mithin, das gleichwohl seine Konstanten hatte, etwa seine künstlerisch äußerst produktiven Aufenthalte insbesondere an der Ostsee, wo viele seiner bekanntesten Werke entstanden.

Eine weitere Konstante ist das Motiv der Sonne, das lebenslang bei Pechstein eine zentrale Rolle spielte. So auch in seinem Spätwerk, wo sie wie hier am Chiemsee eine Wolke in üppige Farbenpracht taucht.
Original: 1947, Aquarell auf Papier, 50 x 65 cm, Privatbesitz.

Hochwertige Edition im Fine Art Giclée-Verfahren auf schwerem Hahnemühle-Bütten. Limitierte Auflage 199 Exemplare, mit nummeriertem Zertifikat. Gerahmt in schwarz-goldfarbener Massivholzrahmung mit Passepartout, verglast. Format 49 x 59 cm (H/B). ars mundi Exklusiv-Edition. © 2024 Pechstein Hamburg/Berlin.

Verschiedene Rahmungen erhältlich:
 ● Natur
 ● Schwarz-gold  
 ● Schwarz-silber


Max Pechstein und die Schönheit des Augenblicks

von Susanne Guidera

Diese Wolke! Wie ein mächtiges Schiff schiebt sie sich gemächlich über den See. In der Perspektive ist sie gar größer als die Alpenkulisse im Hintergrund. Ihre Unterseite violett-schwer, die Oberseite errötend geküsst von der Sonne. Ganz allein wandert sie nicht über den Himmel, diese Wolke. Es begleiten sie Töchter und Söhne neben und hinter ihr, ihre Form langgestreckt durch den Wind. Derartige Wolken verheißen einen intensiven Tag und faszinierenden Abend, denn nichts ist langweiliger für Wetterliebhaber als ein blankgeputzter Himmel. So, wie in diesem Bild, bietet der Himmel immer etwas zu schauen, zu entdecken und weiter zu verweilen.

Der See spiegelt das Geschehen wider, ist lichter Echoraum dessen, was am Himmel die Blicke auf sich zieht. Die Alpen schließen sich dem an, scheinen dem Auge durch den Dunst wie eine weitere Wolkenbank. Ja sie erwachsen geradezu aus dem nebligen Blau-Grau-Rosa am gegenüberliegenden Ufer. Und dieser Strand! Sand und Gewächse in sattem Grün blicken wie in einem Amphitheater auf Wasser, Berge und Himmel. Ein schöner Dreiklang, gemacht, um die Blicke zu fesseln. Und da ist noch etwas… Die Wolke lässt einen Himmelskörper – vielleicht den Mond oder doch die von Pechstein oft ins Zentrum gerückte Sonne – fast schüchtern am Rand zurück. Doch dieses Bild wäre nicht vollkommen ohne dieses Detail. Stellt man sich das Bild ohne vor, es fehlte ein I-Tüpfelchen, wie ein Satz, der nie beendet wurde. So beschließt es Max Pechsteins Wolkensinfonie, liefert dem Blick ein weiteres Motiv.

Wer malt so? Wer beherrscht das Farbenspiel der Natur so, dass es selbst in seiner gewollten künstlerischen Verfremdung unmittelbar eine Stimmung schafft, die einen in die schönsten Augenblicke des Sommers zurückversetzt? Es ist Hermann Max Pechstein, 1881 als Kind einer Arbeiterfamilie in Zwickau geboren.

Pechstein malt dieses Bild 1947, zwei Jahre nach Kriegsende. Während Europa noch in Trümmern liegt, beschwört er mit seinem Chiemsee-Bild eine farbengetränkte expressionistische Idylle, die tief in der Seele haftet. Für ihn, der etliche Sommer an der Ostsee verbrachte und oftmals das Spiel des Lichts an Meeresküsten, Seen oder Wasserläufen malte, ist die Natur vielleicht so etwas wie eine kurze und wohltemperierte Rast, die sich auch in seinen Bildern widerspiegelt. Farbenprächtig ist der Chiemsee in diesem Bild allemal – doch nicht so farbgewaltig, so offen gegen akademische Regeln und bürgerliche Normen verstoßend wie seine Porträts. Dies verleiht dem Bild eine Leichtigkeit, die es einfach macht, es zu lieben.

Tatsächlich gilt Max Pechstein (1881–1955) als einer der leuchtenden Sterne des deutschen Expressionismus. Als einziger akademisch gebildeter Künstler schließt er sich im Frühling 1906 der Künstlergruppe „Die Brücke“ an, ist Mitglied der Berliner Secession, Mitbegründer sowie Präsident der Neuen Secession. Es folgt eine Professur an der Preußischen Akademie der Künste ab 1921, die er 1933 abgeben muss. Ab 1934 hat er keine Verkaufserfolge mehr in Deutschland. 1937 erfolgt der Ausschluss aus der Akademie der Künste, 326 seiner Werke werden aus deutschen Museen entfernt. In der Ausstellung „Entartete Kunst“ finden 6 seiner Gemälde, 4 Aquarelle und 6 Graphiken einen Platz. Von seinen leuchtenden Bildern und dem faszinierenden graphischen Werk gehen viele im Zweiten Weltkrieg verloren.

Doch schon 1945 lehrt er wieder an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Als er 1955 stirbt, verliert die Kunstwelt einen der bedeutendsten Künstler des deutschen Expressionismus. Sein Werk aber, wie das vorliegende, verzaubert uns zu Recht weiter, lässt einen Sehnsuchtsort noch einmal auf gänzlich neue Art erstrahlen und weckt den Wunsch, genau diese Landschaft, diese Bucht selbst einmal zu besuchten, um ganz neu zu staunen.

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