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Gerhard Richter: Bild "Seestück (bewölkt)" (1969), Version silberfarben gerahmt

Gerhard Richter: Bild "Seestück (bewölkt)" (1969), Version silberfarben gerahmt

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Beschreibung

Original: 1969, Staatsgalerie Stuttgart, Werkverzeichnis 235. 

Edition im 5-farbigen amplitudenmoduliertem Rasterverfahren, das Zwischentöne exakt wiedergibt, auf 260g Rives-Bütten. Limitiert auf 500 Exemplare. Motivgröße 64 x 63,5 cm (H/B). Blattformat 70 x 70 cm. © Gerhard Richter 2023 (22032023). Gerahmt in silberfarbener Massivholzrahmung hinter entspiegeltem Museumsglas (UV70). Mit Zertifikat.

Format 77 x 77 cm.

Zwischen Malerei und Fotografie – Das Seestück als Sinnbild

Ist es ein Gemälde – oder ist es ein Foto? Nicht umsonst stellt man sich diese Frage, betrachtet man das in seinem Realismus schon wie eine verfremdete Fotografie wirkende „Seestück“ von Gerhard Richter. Ein in Grautönen gebadetes, wildes Meer, Schaumkronen formen sich auf den Wellenkämmen, wie es nur ab einer Windstärke geschieht, bei der man nicht mehr auf dem Wasser sein will. Brechende kurze Seen – unweigerlich denkt man an die Ostsee mit ihrer bei diesen Wetterbedingungen steilen, kräftigen Welle, ihren Launen, ihren Kopf frei pustenden Herbsttagen und ihren so unfassbar klaren, kalten Winternächten. Es ist windig auf diesem Bild, man kann den Wind nicht nur in den Wellen erkennen, sondern ihn förmlich im Gesicht spüren, so intensiv ist der Eindruck, den nur Gerhard Richter so meisterhaft beschwört und in dem so manch ein Kritiker ein Erbe der Romantik und der Marinemalerei erkannt haben will.

Der Himmel? Er bietet einem ein nur wenig aufgehelltes Schauspiel. Die Wolkendecke niedrig, es regnet oder hat vor kurzem geregnet – so ganz klar ist das nicht. Im Vordergrund reißt der Wind tiefhängende Schleier mit sich, treibt sie der helleren, aber wasssersatten Front voran, die sich am Horizont mit dem Wasser vereint. Das Meer im Sturm, es ist ein Schauspiel, dem sich niemand entzieht, der es einmal sah.

Und doch: Betrachtet man das Bild, möchte man auf einer der Ostsee-Seebrücken stehen zwischen Heiligenhafen und der Insel Usedom. Möchte hinaussehen und – warm eingekuschelt in Wettertaugliches – das Schauspiel einer sich ihrer Fesseln entledigenden Natur genießen.

Es ist gerade dies die Kunst Gerhard Richters, dass seine fotorealistischen Bilder einen gerade dann in Bann ziehen, wenn er eben keine reale Meereslandschaft zeigt, sondern in seinen „Motivcollagen“ die Stimmungen vereint, die ein bloßes Foto so subtil nicht hervorrufen könnte. 25 Seestücke malte Richter unter Zuhilfenahme von Fotografien von Himmel und Meer. Jedes Seestück seine Interpretation von Wasser und Himmel als Sinfonie des Augenblicks. „Wenn die ,Abstrakten Bilder‘ meine Realität zeigen, dann zeigen die Landschaften oder Stillleben meine Sehnsucht“, schrieb er in seinen Notizen. Und wer würde nicht die Sehnsucht nach dem Meer empfinden, beim Betrachten dieses Bildes? Würde nicht den Schaumkronen zusehen wollen und fröhlich, fröstelnd und durchnässt noch einen Augenblick länger verweilen? Genau dies ist, was große Kunst schafft: die Sehnsucht zu nähren. Das Schauen zu schulen.

Susanne Guidera

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