Anja Struck: Bild "Die Liebe zum Meer" (2023)
Beschreibung
Die Lüneburger Künstlerin Anja Struck ist eine Meisterin der atmosphärischen Inszenierung. Das gilt zum Beispiel für ihre Arbeiten, in denen sie Mensch und Landschaft zusammenbringt. Typisch für diese Werke ist die Auflösung von Grenzen, das Verwischen der Motive und das Entstehen von Unschärfe. Strucks Protagonisten gehen ganz in ihrer Umgebung auf, sie verschwimmen geradezu darin und werden so zu einem Teil der Natur selbst.
Edition auf Photopapier satin matt, auf Alu-Dibond. Auf 199 Exemplare limitiert und nummeriert. Inklusive signiertem Zertifikat.
Format 30 x 100 cm (H/B). Mit Aufhängevorrichtung.
Anja Struck – Die Malerin der Horizonte
„Unvollkommen“, so nennt Anja Struck ihre Kunst und das ist es, was die 1961 geborene Künstlerin in ihrem Atelier in Lüneburg antreibt. Für unser Auge ist diese Unvollkommenheit ein Geschenk.
Wenige Motive interessieren die Malerin Anja Struck so sehr, wie Menschen inmitten der Natur des Nordens. Die Nuancen von Blau, Grau, Braun, und das Licht, das diese Landschaften aus Wasser und Sand kennzeichnen, sind so einzigartig, wie die Seele der Menschen, die sie bis ins Mark geprägt haben. Lässt sich so ein Anblick auch nur annähernd wiedergeben, schon gar auf Leinwand bannen? Kein Foto fängt die Weite und Wehmut, die Sehnsucht und Schönheit des Augenblicks ein, wie ihn ein Tag an der Nordsee bieten kann. Sie zu beschreiben, ist Arbeit für Literaten. Dieser Anblick ist so wundervoll, bietet so viel Ruhe und Kraft, dass Anja Struck es zu ihrer Lebensaufgabe gemacht hat, den Horizont des Nordens, seine Stimmungen in ihren Bildern einzufangen. Wenn es denn jemandem gelingen kann, dann ihr!
Ihre Horizonte sind weich, Wolken, die sie malt, ziehen sich oft bis in die Unendlichkeit und sind doch sanft wie ein schüchterner Kuss. Und irgendwo fließt immer Wasser: Das sind die Landschaften, die Anja Struck, die Malerin der Horizonte, so leichtfüßig auf Leinwand bannt. Gerade darin liegt ihre Kunst, und sie ist einzigartig. Und doch ist Bewegung das Grundthema ihrer Interpretation des Nordens. Wasser steht nie still, selbst dann nicht, wenn kein Windhauch es zu bewegen scheint. Strömungen, kleinsträumige Verwirbelungen entstehen in den mäandernden Prielen durch die Gezeiten. Das Wasser im Norden, es ist wie ein atmendes, großes Tier: Bei Ebbe ruht es, bei Flut brüllt es gelegentlich und sucht Beute in unachtsamen, unglücklichen Besatzungen von Gefährten, die sich darin beweisen müssen.
„Die Liebe zum Meer“, so lautet der Titel des vorliegenden Bildes. Kein aufziehender Sturm, keine tosenden Wellen bedrohen das sommerfrohe Paar auf diesem Bild. Es scheint zu tanzen und wie das Paar, so tanzt auch die Landschaft um sie herum in dauerhafter Bewegung. Die beiden sind ineinander versunken, lösen sich dabei fast ineinander und in der sie umgebenden Nordseeluft auf. Es ist tatsächlich diese Unschärfe, die dem Bild Tiefe verleiht. Unweigerlich betrachtet man die beiden, fragt sich, welche Musik sie wohl gerade hören, die sie dazu veranlasst, die Hände über ihren Köpfen ineinander zu verschränken, wie im Augenblick der Drehung. Ihre Konturen, ihre Gesichter sind verwischt, wie entrückt. Kein Ausdruck ist zu erkennen – und doch ist man versucht zu sagen: „Das ist Glück“.
Anja Struck lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Lüneburg. Die 1961 geborene Künstlerin führten ihre Studien von der Muthesius Kunsthochschule Kiel über das Studium der Kunstpädagogik an der Universität Lüneburg und das Grafik- und Designstudium
an der Hamburger Technischen Kunstschule bis ins Atelier von Prof. Markus Lüpertz. Über sich selbst zitiert die Künstlerin einen Satz ihres großen Vorbilds „Je mehr ich mich der Malerei hingebe, desto mehr muss ich mich mit meiner eigenen Unzufriedenheit auseinandersetzen und desto mehr fordert mich diese Arbeit heraus.“ Eine überraschend kritische Selbstreflexion, doch verständlich im Sinnen, Vollkommenheit festzuhalten, wie sie die Natur so selbstverständlich zeigt, wenn sie sich selbst überlassen ist. „Die Unzufriedenheit ist es, die mich antreibt.“ Was für ein wunderbarer Satz, sagt er doch aus, dass wir von Anja Struck auch in Zukunft noch weitere „unvollkommene“ Meeresbilder sehen werden. Freuen wir uns darauf!
Susanne Guidera
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