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SZ-Sonderpreis gültig bis 15. September 2024.
Hochwertige Fine Art Giclée-Edition mit Pigmentfarben auf schwerem Hahnemühle Echtbütten Aquarellpapier. Limitierte Auflage 199 Exemplare, nummeriert mit Zertifikat. Motivgröße ca. 32 x 45 cm (H/B). Blattformat ca. 42 x 55 cm (H/B). Staubdicht verglast und gerahmt in edler schwarz-goldfarbener Massivholzrahmung mit säurefreiem Passepartout und Rückwand.
Format gerahmt ca. 47 x 60 cm (H/B).
Herausgegeben in Zusammenarbeit mit der Siegward Sprotte Stiftung. © Armin Sprotte. Original: 1975, Aquarell auf Japan, 17,3 x 24,3 cm
Sehnsüchtig erwartet, verzaubert betrachtet, leuchtend in den Farben des Regenbogens… Tulpen sind die wohl schönsten jahreszeitlichen Boten. So zart ihre Blüten auch sein mögen, ist ihre Geschichte doch auch eine Lektion über menschliche Emotionen, Hoffnung, Leidenschaft und Gier und hat alle Ingredienzen für einen Thriller, der im 17. Jahrhundert spielt.
Doch der Reihe nach: Die Liebhaberei für Tulpen übernahm das Osmanische Reich im 15. Jahrhundert von den Persern. Aus der Türkei brachte ein flämischer Gesandter sie quasi mit der Diplomatenpost nach Wien. Ab da begann der schier unaufhaltsame Siegeszug der flugs „Tulipan“ wegen ihrer Ähnlichkeit zu einem Turban, getauften Tulpe durch die europäische Gartenkultur, getragen durch ein Netzwerk ebenso kultivierter wie finanziell potenter Gartenfreunde.
Aus Neugier auf diese exotische, exklusive und dekorative botanische Novität wurde Begeisterung. Aus dem anfänglichen Tausch befreundeter Garten-Gentlemen eine Leidenschaft, so groß, dass sie schließlich ganze Gesellschaftsschichten erfasste. Ein Hype, der in den 1630er-Jahren in niederländische Geschäftstüchtigkeit und schließlich in Gier umschlug. Begehrt waren vor allem mit dem Tulpenmosaikvirus befallene Exemplare. Sie brachten farbig marmorierte Blüten hervor – ein weiteres Wunder. Ihre Zwiebeln wurden gehandelt und geliebt und gelegentlich gar gestohlen. Manch einer – und längst nicht nur die Haute-Volée der Gesellschaft – verwettete über Spekulanten in niederländischen Tulpenauktionen schließlich Haus, Hof und Erbe. Diese verkauften Tulpenzwiebeln selbst dann, wenn sie sich noch in der Erde befanden. Welche Blütenfarben sie hervorbringen würden? Wer konnte das schon sagen.
Es kam, wie es kommen musste und würde ein Lehrstück für Wirtschaftsstudenten sein. Ihr Absturz war so spektakulär wie ihr Aufstieg: Die spekulative Blase platzte. Wer jetzt noch Tulpen teuer gekauft hatte, konnte sie nur mehr im eigenen Garten pflanzen, wenn er denn noch einen besaß. Das Ende vom Lied? Eine Menge Menschen verloren eine Menge Geld, die unschuldige Tulpe wurde zum Mahnmal ihres Ruins.
Tulpen … Ihre Geschichte bleibt eine zeitlose Lektion über die Zerbrechlichkeit von Ruhm und Reichtum, aber auch von der Faszination für so etwas fast ungegenständlich Schönes wie eine Blüte. Wie all dies mit Siegward Sprottes Bild „Im Garten meiner Mutter II“ zusammenhängt? „Nicht Dinge, Dialoge will ich malen …“, sagte der Künstler 1967. Und tatsächlich sind Sprottes Bilder wie Dialoge mit sich selbst, dem Betrachter und der oft unbewussten, doch stets wirkenden, historischen Bedeutung eines Sujets.
Sprotte zog sich von der gegenständlichen und der Porträtmalerei zurück. Beeinflusst durch die weiten Horizonte Sylts, wo er seit 1945 die Hälfte des Jahres lebte, und wohl auch durch die lebenslange Freundschaft mit dem Gärtner, Staudenzüchter und Gartenphilosophen Karl Foerster entstanden kalligraphisch anmutende (Meeres-)Landschaften und einzigartige Blüten-Bilder. Die changierende zeitlose Farbe seiner Tulpen erscheint zufällig und ist dennoch konzentriertes Schauen, Auge in Auge, mit seinem pflanzlichen „Modell“. Dass der Titel „Im Garten meiner Mutter“ zudem die Erinnerung an blühende Gartenträume der eigenen Familiengeschichte des Betrachters wachruft, mag absichtslos sein und ist es dennoch nicht. Wohl dem, der den Tulpen im Garten beim Erblühen zuschauen kann. Wie wir hier, heute, mit Siegward Sprottes Tulpen-Königinnen.
von Susanne Guidera
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